Affiliation:
1. Fachbereich 01 Humanwissenschaften, Universität Kassel, Kassel,
Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Die Sekundäranalyse zielt darauf, die Verbreitung
und Inanspruchnahme der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) in
Deutschland zu untersuchen.
Methodik Datenbasis ist die
BIBB-/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018. Sie ist eine
randomisierte repräsentative CATI-Erhebung von 20.012
Erwerbstätigen ab 15 Jahren in Deutschland. Es werden Anteilswerte
zwischen verschiedenen Gruppen verglichen und eine binäre logistische
Regressionsanalyse durchgeführt.
Ergebnisse 47% der Erwerbstätigen berichten, dass in ihrem
Betrieb in den letzten 2 Jahren Maßnahmen der BGF durchgeführt
wurden. 25% der Erwerbstätigen haben an einem Angebot zur BGF in
den letzten 2 Jahren teilgenommen. Mit der Betriebsgröße nehmen
die Anteile der Erwerbstätigen, die ein BGF-Angebot im Betrieb
bestätigen, stark zu, aber die Inanspruchnahmequoten sinken. Die
Erwerbstätigen in Betrieben mit Betriebs-/Personalrat geben
überproportional häufig eine Durchführung der BGF an.
Erwerbstätige mit niedrigem sozio-ökonomischen Status bekunden
dagegen in relativ geringem Ausmaß BGF-Angebote. BGF wird besonders
wenig in Betrieben von Erwerbstätigen ohne Berufsabschluss, in einem
befristeten Arbeitsverhältnis, mit Entlassungsgefahr und
Leiharbeitnehmern umgesetzt. Binäre logistische Regressionsanalysen
zielen darauf, Prädiktoren des BGF-Angebots zu identifizieren. Im
Vergleich zu den Kleinbetrieben ist bei den Erwerbstätigen in mittleren
Unternehmen die Wahrscheinlichkeit für ein BGF-Angebot in ihrem Betrieb
mehr als doppelt (OR=2,17) und in Großunternehmen mehr als
fünffach erhöht (OR=5,64). Im Öffentlichen
Dienst stehen die Chancen von Erwerbstätigen auf BGF im Betrieb
wesentlich besser als in Industrie, Handwerk, Handel oder weiteren Bereichen.
Erwerbstätige mit ausländischer Staatsangehörigkeit
haben im Vergleich zu deutschen Erwerbstätigen eine signifikant
geringere Chance, dass in ihrem Betrieb BGF angeboten wird (OR=0,78).
Ein sehr guter oder ausgezeichneter Gesundheitszustand geht mit einer etwas
gesteigerten OR von 1,15 für BGF im Betrieb einher. In Betrieben, in
denen die Erwerbstätigen mit der Arbeit insgesamt sehr zufrieden sind,
ist die Wahrscheinlichkeit eines BGF-Angebots deutlich erhöht
(OR=1,70).
Schlussfolgerung Die Studie zeigt große Disparitäten in
der BGF auf. Es braucht zielgruppenspezifische Handlungsstrategien in der BGF,
um sowohl Kleinbetriebe als auch innerhalb von Betrieben die
Erwerbstätigen mit niedrigem sozio-ökonomischen Status besser zu
erreichen.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Reference32 articles.
1. Umsetzung Betrieblicher Gesundheitsförderung/Betrieblichen
Gesundheitsmanagements in Deutschland. Stand und Entwicklungsbedarfe der
einschlägigen Forschung;G Faller;Gesundheitswesen,2018
2. Prevalence and development of workplace health promotion in Germany: results of
the IAB Establishment Panel 2012;A Hollederer;International archives of occupational and environmental
health,2015
3. Betriebliche Gesundheitsförderung in Deutschland. Ergebnisse des
IAB-Betriebspanels 2002 und 2004;A Hollederer;Gesundheitswesen,2007
Cited by
8 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献