Affiliation:
1. KfH Nierenzentrum, Klinikum St. Elisabeth Straubing
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGDer Bedarf an Nierenersatztherapie für ältere Patienten steigt weltweit an. Beide Nierenersatztherapien, die Peritonealdialyse (PD) und die Hämodialyse (HD), sind in dieser Patientengruppe bzgl. der auftretenden Mortalitätsraten weitgehend vergleichbar. Entscheidender als die Überlebenszeit ist bei den meist komorbiden älteren Patienten jedoch die Lebensqualität. Diesbezüglich bietet die PD beim älteren Patienten zahlreiche Vorteile. Hauptsächlich vorteilhaft ist sicherlich, dass die PD sehr gut toleriert und vertragen wird und kein Gefäßzugang nötig ist. In den meisten Studien findet man zwischen älteren und jüngeren PD-Patienten ein ähnliches technisches Überleben und Peritonitisrisiko. Es gibt nur wenige medizinische Kontraindikationen für die PD beim älteren Patienten, jedoch einige Barrieren körperlicher, kognitiver und sozialer Art. Einige Patienten brauchen deshalb eine Assistenz. Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es in Deutschland bislang kein strukturiertes Programm für die assistierte PD. Durch die Individualisierung der PD und die sog. inkrementelle PD ist es jedoch oft trotzdem möglich, mit geringer Assistenz durch Familienangehörige auch bei älteren Patienten die PD durchzuführen. Die inkrementelle PD bedeutet, dass je nach vorhandener renaler Restfunktion nicht die übliche Dialyse verabreicht wird, sondern eine geringer intensive PD mit weniger als 4 Beutelwechseln am Tag oder einer Anwendung seltener als 7 Tage pro Woche. Ältere Patienten werden häufig erst spät beim Nephrologen vorgestellt. Ein ungeplanter Dialysebeginn erfolgt meist mittels HD, obgleich zahlreiche Studien zeigen konnten, dass ein ungeplanter Dialysebeginn auch mit PD erfolgreich durchgeführt werden kann.
Subject
General Earth and Planetary Sciences,General Engineering,General Environmental Science