Affiliation:
1. Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS), Homburg/Saar, Deutschland
2. Institut für Experimentelle Ophthalmologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Ziel dieser Arbeit war es, die Wirkung von 100% autologen Serumaugentropfen bei therapieresistenten Erosiones und Ulcera corneae auf der eigenen Hornhaut vs.
transplantierter Hornhaut zu vergleichen.
Patienten und Methoden In einer retrospektiven Studie über 7 Jahre wurden 263 Behandlungen mit autologen Serumaugentropfen bei therapieresistenten Epitheldefekten untersucht, die
zwischen 2007 und 2014 auftraten. Unterschieden wurde, ob der Epitheldefekt (Erosio [88%] vs. Ulcus corneae [12%]) sich auf dem Hornhauttransplantat (48,1%) oder auf der eigenen Hornhaut
(51,9%) befand. Zielgröße war der komplette Epithelschluss innerhalb von 28 Tagen Therapie. Die Rezidivrate im Verlauf wurde ebenfalls untersucht.
Ergebnisse Bei 88,2% der behandelten Defekte kam es innerhalb von 28 Behandlungstagen zu einem kompletten Epithelschluss. Bei 5,1% der erfolgreich geschlossenen Defekte kam es nach
Abschluss der 1-monatigen Therapie zu einem Rezidiv. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen der Erfolgsrate von transplantiertem Hornhautgewebe (88,6%) oder eigenem
Hornhautgewebe (87,8%; p = 0,137). Die Rezidivrate lag bei transplantierter Hornhaut bei 6,4%, bei der eigenen Hornhaut bei 1,7%. Bei Ulcera (74,2%) zeigte sich eine signifikant reduzierte
Erfolgsrate im Vergleich zu den Erosiones (90,3%; p < 0,001). 4,4% der Erosiones und 4,3% der Ulcera rezidivierten im Verlauf.
Schlussfolgerungen Die autologen Serumaugentropfen stellen eine gute, nicht invasive und sichere Therapiealternative bei therapieresistenten Epitheldefekten dar, ohne signifikanten
Unterschied der Wirkung bei Epitheldefekten auf der eigenen Hornhaut und transplantierter Hornhaut. Die Erfolgsrate, aber nicht die Rezidivrate ist bei Hornhautulcera signifikant geringer
als bei Erosiones corneae.