Author:
Bischoff Melanie,Redel Andreas
Abstract
ZusammenfassungEtwa ein Drittel aller Patienten, die sich einem operativen Eingriff unterziehen, nehmen chronisch Psychopharmaka ein. Neben Depressionen und Psychosen stellen chronische Schmerzen sowie Angst- und Panikstörungen die häufigsten Indikationen dar. In den vergangenen 30 Jahren stieg die Häufigkeit der Verordnung von Psychopharmaka um das 7-Fache. Fast alle Psychopharmaka interagieren mit Medikamenten, die perioperativ häufig gegeben werden, beispielsweise mit 5-HT3-Antagonisten, Sympathomimetika oder Opioiden. Einige der Medikamente weisen eine enge therapeutische Breite auf und nicht alle Medikamente können perioperativ pausiert werden. Im Rahmen der präoperativen Risikoevaluation ist daher eine Prüfung im Einzelfall notwendig. Der Anästhesist muss zudem bei Gabe bestimmter Medikamente während der Narkose besondere Vorsicht walten lassen oder ganz auf diese verzichten.Bei der Therapie vieler neurologischer Erkrankungen stellen Medikamente die zentrale Säule dar. Häufig begegnen dem Anästhesisten Patienten mit einer Epilepsie, mit Morbus Parkinson oder mit einer Myasthenia gravis, die eine entsprechende medikamentöse Therapie erhalten. Das perioperative Pausieren der Medikamente lässt zumeist eine Befundverschlechterung der neurologischen Grunderkrankung befürchten. Auf die möglichst rasche postoperative Einnahme der Dauermedikation ist daher besonderer Wert zu legen.
Subject
Anesthesiology and Pain Medicine,Critical Care and Intensive Care Medicine,Emergency Medicine,General Medicine
Cited by
3 articles.
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