Affiliation:
1. Arzt für Medizinische Informatik und Ärztliches Qualitätsmanagement, Essen
Abstract
Zusammenfassung
Zielsetzung Mit dem Krankenhausstrukturgesetz wurde 2015 eine Vergütung mit qualitätsabhängigen Zu- und Abschlägen eingeführt. U. a. waren hierfür Leistungen und Leistungsbereiche auszuwählen. Ziel dieser Arbeit war es, Kriterien für diese Auswahl zu definieren und anzuwenden.
Methodik Drei Kriterien wurden in Bezug auf die Qualitätsmessung definiert, 2 Kriterien in Bezug auf das organisatorische Setting im Krankenhaus. Die Erfüllung der Kriterien wurde für 74 Leistungsbereiche unter Nutzung von Informationen zu 684 Qualitätsindikatoren und über eine Befragung von 16 Experten geprüft.
Ergebnisse 269 Indikatoren erfüllten das Kriterium einer Abbildung der Prozessqualität, 372 das Kriterium einer belegten Güte. In Kombination verblieben 64 Indikatoren aus 19 Leistungsbereichen. Die Bewertung durch die Experten ergab einen hohen Anteil von Leistungsbereichen ohne negative Seiteneffekte. Vermehrt wurde jedoch eine Überschneidung der Abläufe von organisatorischen Bereichen gesehen. Unter Kombination aller 5 Kriterien verblieben 5 der 74 Leistungsbereiche.
Schlussfolgerung Der geringe Anteil von geeigneten Leistungsbereichen war insbesondere durch unzureichende Instrumente zur Qualitätsmessung bedingt. Die Bewertung durch Experten deutete hingegen auf eine Offenheit gegenüber diesem Ansatz eines Pay-for-Performance hin. Die ambulant erworbene Pneumonie sowie kardiologische Versorgungssituationen bieten sich dafür an. Vorgehen und Ergebnisse können auch als Vorlage für die Ausgestaltung anderer Formen qualitätsbezogener Regelungen dienen.