Affiliation:
1. Institut für Suchtforschung (ISFF), Frankfurt University of Applied
Sciences, Frankfurt am Main
Abstract
Zusammenfassung
Ziel In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben der Konsum synthetischer
Opioide (SO) und die damit verbundenen negativen Folgen weltweit drastisch
zugenommen. Die hochpotenten SO schaffen einen komplexen und unberechenbaren
Markt, der neue Herausforderungen mit sich bringt.
Methodik Das europäische Forschungsprojekt „Stärkung der
Reaktionsbereitschaft von Gesundheitssystemen auf den potenziellen Anstieg der
Prävalenz und des Konsums von synthetischen Opioiden“ hat Leitlinien entwickelt,
mit denen das Gesundheitssystem auf die Herausforderungen durch SO reagieren
kann.
Ergebnisse Diese Leitlinien konzentrieren sich auf Interventionen für
Menschen, die SO konsumieren. Sie beinhalten sieben Schlüsselstrategien:
Frühwarnsysteme, Internet-Monitoring, E-Health, Drug-Checking,
Drogenkonsumräume, Naloxon sowie Opioid-Agonisten-Therapie (OAT). Während einige
Strategien längst etabliert sind (z. B. Drogenkonsumräume), herrscht in anderen
Bereichen (z. B. Drug-Checking) noch deutlicher Nachholbedarf.
Schlussfolgerung Herkömmliche Maßnahmen sowie einzelne Ansätze reichen
nicht aus, um einer möglichen Opioidkrise in Europa adäquat zu begegnen. Es ist
im Interesse der SO-Konsumierenden und des Gesundheitssystems, innovative
Maßnahmen mit etablierten Mitteln zu kombinieren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt
in der Integration verschiedener Ansätze.