Korrektur horizontaler Schielwinkel nach Dekompressionsoperation bei Patienten mit endokriner Orbitopathie – Vergleich von Sehnenverlängerung und einfacher Rücklagerung des M. rectus medialis

Author:

Oeverhaus Michael1,Fischer Maragrethe1,Schlüter Anke2,Esser Joachim1,Eckstein Anja1

Affiliation:

1. Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen

2. Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Essen

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Patienten mit endokriner Orbitopathie (EO) können nach knöcherner Dekompressionsoperation sehr große horizontale Schielwinkel entwickeln, vor allem wenn präoperativ eine massive Muskelverdickung vorliegt. Diese großen Schielwinkel können häufig nicht ausreichend mit Rücklagerungen der Mm. recti mediales korrigiert werden. Eine Sehnenverlängerung mit Interponat aus bovinem Perikard (Tutopatch®) ist dann eine Alternative zur gleichzeitigen Resektion des M. rectus lateralis. Wir berichten hier über unsere klinischen Erfahrungen mit Operationen am M. rectus medialis nach knöcherner 3-Wand-Dekompression. Methoden Patienten mit ein- und beidseitigen Medialis-Rücklagerungen (MR, BMR) (n = 87) und beidseitigen Medialis-Rücklagerungen kombiniert mit Sehnenverlängerung (n = 60) durch Interponat, an einer oder beiden Seite(n) wurden hinsichtlich des operativen Erfolgs (Restschielwinkel ≤ 5° ggf. ausgeglichen mit Prismen, doppelbildfreies Gebrauchsblickfeld – zentrale 20° mit Kopfzwangshaltung ≤ 10°), der Dosis-Wirkungs-Beziehung (DWB; °/mm) und der postoperativen Augenmotilität retrospektiv nach 3 und 12 Monaten analysiert. Ergebnisse In allen Patientengruppen zeigte sich eine deutliche geringere Dosis-Wirkungs-Beziehung im Vergleich zur MR ohne vorangegangene Dekompression: 1,2 ± 0,4°/mm für die einseitige (MR) und 1,0 ± 0,3°/mm für die beidseitige Medialis-Rücklagerung (BMR); 0,92 ± 0,3°/mm für die einseitige Sehnenverlängerung kombiniert mit einer MR am anderen Auge (BMR + IP) und 0,87 ± 0,3°/mm für die beidseitige Sehnenverlängerung (BMR + BIP). Da bei der präoperativen Planung eine höhere DWB angenommen wurde, war ein großer Teil der Patienten postoperativ unterkorrigiert. Unter Berücksichtigung der tatsächlichen DWB ergeben sich auch bei diesen sehr schwer erkrankten EO-Patienten akzeptable OP-Erfolgsraten: Bei einfacher Rücklagerung um 90% und bei Sehnenverlängerung um 70%. Schlussfolgerung Nach knöcherner Orbitadekompression muss man Medialis-Rücklagerungen bzw. Rücklagerungen in Kombination mit Sehnenverlängerung höher dosieren als bei Patienten ohne vorangegangene Dekompression. Einfache Rectus-medialis-Rücklagerungen sind deshalb nur bis zu einem Schielwinkel von 15° sinnvoll. Bei größeren Schielwinkeln bis 25° kann man Interponate einsetzen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Ophthalmology

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