Optische Kohärenztomografie bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems

Author:

Papadopoulou Athina12,Oertel Frederike1,Zimmermann Hanna1,Zeitz Oliver3,Brandt Alexander14,Paul Friedemann156

Affiliation:

1. NeuroCure Clinical Research Center, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Berlin, Germany

2. Neurologie, Universitätsspital Basel, Schweiz

3. Klinik für Augenheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Berlin

4. Neurology, University of California Irvine School of Medicine, Irvine, California, United States

5. Experimental and Clinical Research Center, Max Delbrueck Center for Molecular Medicine and Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Berlin

6. Klinik für Neurologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Berlin

Abstract

ZusammenfassungInflammatorische, degenerative und tumoröse Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) gehen häufig mit Veränderungen am Augenhintergrund und Sehstörungen einher. Mit der optischen Kohärenztomografie (OCT) hat erstmals eine Methode Einzug in das neuroophthalmologische Methodenspektrum gehalten, die das strukturelle Korrelat dieser Sehstörungen quantitativ und für den klinischen Alltag praktikabel erfassen kann. Das auf Interferometrie beruhende, nicht invasive Verfahren ist in der Lage, hochaufgelöste Volumenaufnahmen der Retina aufzunehmen und die Dicke bzw. das Volumen einzelner Schichten der Netzhaut zu messen. Insbesondere die pRNFL (peripapilläre retinale Nervenfaserschicht) und GCIPL (Ganglienzellschicht und innere plexiforme Schicht zusammen) sind in der Neurologie von großem Interesse, da sie Axone und zugehörige Nervenzellen enthalten, die im weiteren Verlauf den Sehnerv bilden. Bei einer akuten Optikusneuritis (ON) kann eine initiale Schwellung der pRNFL zur Diagnose und Differenzialdiagnose der ON und eine Verdünnung der GCIPL während der ersten 4 Wochen zur Prognose der Visuserholung beitragen. Bei der multiplen Sklerose (MS) ist die Rolle der OCT nicht nur in Zusammenhang mit der ON zu sehen. Auch MS-Augen ohne ON zeigen eine Verdünnung der pRNFL und GCIPL, die mit neurodegenerativen Prozessen im gesamten ZNS korreliert. Mehrere Studien haben Korrelationen zwischen diesen OCT-Parametern und dem Risiko für eine klinische Verschlechterung (Behinderungsprogression), kognitive Defizite, aber auch Krankheitsaktivität bei MS gezeigt, wobei es häufig noch unklar ist, wie dieser Zusammenhang in der Behandlung des individuellen Patienten nutzbar gemacht werden kann. OCT ist in den letzten Jahren zunehmend auch bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Parkinson, amyotropher Lateralsklerose und diversen Demenzformen eingesetzt worden. Ein Einsatz in der klinischen Routine ist jedoch noch in deutlich weiterer Ferne als bei entzündlichen ZNS-Erkrankungen, da der klinische Stellenwert von OCT für Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Prädiktion bzw. Verlaufsbeurteilung bislang nicht geklärt ist. Dieser Übersichtsartikel soll einen Überblick über die aktuelle Studienlage zu OCT-Parametern und deren Bedeutung bei inflammatorischen, degenerativen und tumorösen Erkrankungen des zentralen Nervensystems schaffen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Ophthalmology

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