Affiliation:
1. Tierklinik für Reproduktionsmedizin und Neugeborenenkunde,
Justus-Liebig-Universität Gießen
Abstract
ZusammenfassungZur Geburtsüberwachung beim Pferd stehen verschiedene Systeme zur Verfügung.
Dabei muss zwischen den Methoden zur genaueren Vorhersage des Geburtstermins, um
zeitnah die Überwachung der Stute zu intensivieren, und den Methoden, um Tiere
in der Geburt zu detektieren, unterschieden werden. Grundsätzlich ist
festzustellen, dass fast keine Untersuchungen, die verschiedene Methoden an
einer gleichen Population von Stuten vergleichend testen, vorliegen. Mit
Annäherung an den Geburtszeitpunkt verändern sich physiologische Parameter von
Stute und Fetus, deren Variabilität jedoch zu hoch ist, um den exakten
Geburtszeitpunkt prospektiv vorauszusagen. Die derzeit beste Methode ist der
Nachweis des Absinkens des pH-Wertes und der Anstieg der Kalziumkonzentration im
Eutersekret.Zur Detektion der Geburt ist zum jetzigen Zeitpunkt die durchgängige
Kameraüberwachung die Methode der Wahl. Nachteilig ist, dass die Aufnahmen von
einem Menschen bewertet werden müssen. Neuere Entwicklungen durch den Einsatz
der künstlichen Intelligenz könnten hier Entlastung schaffen. Bevor diese
Methoden praxisreif sind, ist die Kombination von Kameraüberwachung und einem
Sensor, der in die Vulva eingenäht und in der Öffnungsphase der Geburt aktiviert
wird, die sicherste Methode.