Affiliation:
1. Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche
Sporthochschule Köln, Köln
2. Klinik 1 für Innere Medizin, Centrum für Integrierte
Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf, Universität zu
Köln, Universitätsklinikum Köln,
Köln
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Die Erhebung untersucht und vergleicht die Wissens- und
Informationsvermittlung in den Krebssportgruppen und Rehakliniken zum Thema
Bewegung und Sport in der Krebsnachsorge in Deutschland. Ein weiterer
Untersuchungsgegenstand ist die Art der Vermittlung der Patienten in die
Krebssportgruppen. Eine etwaige Zusammenarbeit zwischen Rehakliniken und
Krebssportgruppen wird zudem überprüft.
Methodik Es wurde ein Befragungskonzept durch 2 aufeinander aufbauende
Querschnittsanalysen mittels selbst konzipierter Fragebögen angewendet.
Die erste Befragung (2015) fokussierte onkologische Rehabilitationskliniken in
Deutschland, die nach definierten Einschlusskriterien ausgewählt wurden.
Mithilfe der Ergebnisse wurde die zweite Befragung (2018) generiert, und mittels
eines Online-Tools an die Ansprechpartner und Leiter der Krebssportgruppen
versendet.
Ergebnisse Es wurden 33 Rehabilitationskliniken mit 44 828
behandelten Patienten (im Jahr 2014) sowie 126 Krebssportgruppen mit 1896
Krebssportgruppen-Teilnehmer einbezogen. 99% der Patienten wurden laut
der Reha-Kliniken über den Rehabilitationssport in der Krebsnachsorge
informiert. Bei 18% der Krebssportgruppen bestand direkter Kontakt mit
onkologischen Rehazentren/-kliniken, wobei umgekehrt 57% der
Kliniken persönliche Kontaktdaten der
Übungsleiter/Ansprechpartner am Wohnort an die Patienten
vermitteln. 78% der Rehaklinik-Patienten erhielten konkrete,
individuelle Bewegungsempfehlungen für den Sport am Wohnort, wobei
lediglich 23% der Teilnehmer mit spezifischen Bewegungsempfehlungen,
nach Aussage der Krebssportgruppenleiter, in die Gruppe kamen.
Schlussfolgerung Es zeigt sich insgesamt ein recht inhomogenes Bild: Die
Teilnehmer der Krebssportgruppen zeigten einen deutlich geringeren Informations-
und gegensätzlichen Verordnungsstand als die Patienten, die aus der
Rehabilitationsklinik entlassen wurden. Eine Erklärung ist, dass
weiterhin die meisten Patienten über die niedergelassenen Ärzte
in die Krebssportgruppen kommen, und von diesen nur ein Bruchteil vorher in den
Rehakliniken waren, in denen umfassende Informationsangebote existieren. Der
Aufbau einer obligaten sektorenübergreifenden Vernetzung in Deutschland,
zwischen den Krebssportgruppen, Rehabilitationskliniken und niedergelassenen
Ärzten ist abzuwägen, wodurch sich die Versorgungsstruktur
qualitativ aber auch quantitativ optimieren könnte.