Affiliation:
1. Augenklinik Sulzbach, Sulzbach/Saar
Abstract
ZusammenfassungDas wichtigste Konzept zur Behandlung der Netzhautablösung ist die Pars-plana-Vitrektomie in Kombination mit Endotamponaden (Luft, Gase, Silikonöle). Trotz zahlreicher technischer Innovationen und modernsten Tamponadematerialien scheinen die Grundprobleme der Ablatiochirurgie aber nicht gelöst zu sein: Seit Jahrzehnten ist die primäre Erfolgsrate nicht zufriedenstellend, es gibt keine gute Strategie bei Mehrlochsituationen und die Problematik der proliferativen Vitreoretinopathie oder der persistierenden Hypotonie ist nicht gelöst. Insbesondere die Geschichte der Tamponaden ist voller Mythen und Missverständnisse. Trotz immer neuer Materialentwicklungen haben diese bei genauer Betrachtung nur wenig Einfluss auf die Erfolgsrate gehabt. Zunehmend zeigt sich, dass der Wert der Tamponade deutlich überschätzt wird. Der Grund dafür ist ein konzeptuell falscher Ansatz: Denn alle verfügbaren Tamponaden sind hydrophob und üben ihre tamponierenden Eigenschaften über Auftriebsvektor und Oberflächenspannung aus. Dies beschränkt sie auf die hydraulische Tamponadefunktion in nur einer Richtung und erlaubt keine vollständige Füllung des Glaskörperraums. Der hydrophobe Charakter des Tamponadematerials birgt damit grundsätzliche Nachteile, die beispielsweise die PVR-Entwicklung oder erneute Lochbildung eher fördern als hemmen. Deshalb ist eine Neubewertung des Stellenwerts von Tamponaden nötig. Die Lösung könnte ein radikaler Strategiewechsel weg von hydrophoben hin zu hydrophilen Tamponaden mit Hydrogelen sein. Diese bilden die natürliche und recht komplexe Funktion des juvenilen, gesunden Glaskörpers viel besser ab als Gase oder Öle.
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