Positionspapier der DGVS zur endoskopischen Dekompression bei akutem Ileus

Author:

Götz Martin1,Braun Georg2,Jakobs Ralf3,Messmann Helmut2,Stange Eduard1,Lerch Markus4,

Affiliation:

1. Innere Medizin 1, Universitätsklinikum Tübingen

2. III. Medizinischen Klinik, Klinikum Augsburg

3. Medizinische Klinik C, Klinikum Ludwigshafen

4. Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A, Universitätsklinikum Greifswald

Abstract

ZusammenfassungBei Patienten mit paralytischem oder mechanischem Ileus und bildgebend dilatiertem Dünn- oder Dickdarm erscheint eine Dekompression mittels endoskopischer Verfahren erfolgversprechend, wird häufig aber unkritisch und ohne belastbare Evidenz eingesetzt. Vor der Entscheidung zu einem endoskopischen Vorgehen sollte mittels CT-Bildgebung die Klärung erfolgen, ob ein mechanisches Passagehindernis oder ein paralytischer Ileus/eine intestinale Pseudoobstruktion vorliegt. Ein lumenverlegender Tumor sollte dabei identifiziert und in Bezug auf seine Höhe im Kolon lokalisiert werden, weil davon die Wahl des Entlastungsverfahrens abhängt. Bei einer Dilatation des Zoekums auf über 12 cm besteht ein erhöhtes Perforationsrisiko, bei toxischem Megakolon wird ohne gute Evidenz 6 cm im Transversum angegeben.Die endoskopische Entlastung ist komplikationsbehaftet. Sie sollte, wenn möglich, elektiv und nicht als Notfalleingriff erfolgen. Sie sollte unter CO2-Insufflation und mit der Möglichkeit der Durchleuchtung durchgeführt werden. Die vorherige Anlage einer nasalen oder oralen Entlastungssonde ist regelhaft und eine Schutzintubation häufig erforderlich. Bei über 90 % der Patienten mit Pseudoobstruktion (Ogilvie-Syndrom) ist ein endoskopisches Vorgehen entbehrlich, weil die konservative Therapie innerhalb von 24 bis 48 Stunden zum Erfolg führt. Das endoskopische Absaugen von Gas und flüssigem Darminhalt als alleinige Maßnahme ist so wenig nachhaltig, dass es im Regelfall mit der Einlage eines Entlastungskatheters kombiniert wird.Die Einlage von selbstexpandierenden Metallstents zur Dekompression von Tumorstenosen ist meist nur im linksseitigen Kolon und Rektum zu erwägen, mit einem signifikanten Perforations- und Stentmigrationsrisiko verbunden und onkologisch umstritten wegen der möglichen Mobilisation von Tumorzellen und einer erhöhten postoperativen Tumorrezidivrate. Ein primär operatives Vorgehen ist in vielen Fällen zielführender.Das vorliegende Positionspapier fasst die Vorzüge und Nachteile der verschiedenen Dekompressionsverfahren in unterschiedlichen klinischen Situationen zusammen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Gastroenterology

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