Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsmedizin Rostock, Deutschland
2. Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsmedizin Rostock, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Das Glaukom gehört zu den häufigsten Erblindungsursachen weltweit. Wir überprüften die Effektivität, Einflussfaktoren und Sicherheit des Preserflo Microshunts innerhalb eines Jahres.
Methoden In der retrospektiven monozentrischen Studie analysierten wir 111 Augen – davon 83 mit primärem Offenwinkelglaukom und 28 mit sekundärem Offenwinkelglaukom. Es wurden intraokularer Druck, korrigierter Visus, Anzahl der drucksenkenden Wirkstoffe sowie Komplikationen und Folgeeingriffe nach 2 Wochen, 1, 3, 6, 9 und 12 Monaten untersucht. Zusätzlich wurden die Einflüsse des Alters, des Geschlechts, der Glaukomart, der Voroperationen und des Linsenstatus überprüft. Eine offene Filterkissenrevision wurde bei einem korrigierten IOD > 18 mmHg durchgeführt.
Ergebnisse Der Augeninnendruck senkte sich signifikant von 24,50 ± 8,94 auf 14,62 ± 4,86 mmHg (4 – 32 mmHg; p < 0,001) und Anzahl der Wirkstoffe von 3,19 ± 1,14 auf 0,98 ± 1,39 (0 – 4; p < 0,001). Die Einflussfaktoren zeigten keinen Effekt auf die Wirksamkeit. Eine Filterkissenrevision wurde bei 22,5% und eine Zyklophotokoagulation bei 9,9% der Augen durchgeführt. Ein kompletter chirurgischer Erfolg (Augeninnendruck ≤ 17 mmHg, Reduktion um ≥ 20%, ohne Wirkstoffe) konnte bei 36,9% (n = 41) sowie ein qualifizierter Erfolg (inkl. Wirkstoffe) bei 51,4% (n = 57) der Augen erzielt werden. Eine passagere Hypotonie (≤ 5 mmHg) trat bei 19,8% nach primärer Implantation, bei 1,8% nach Filterkissenrevision auf (Dauer ≤ 3 Monate).
Schlussfolgerung Der Preserflo Microshunt zeigt bis zu diesem Zeitpunkt eine effiziente Wirksamkeit und ein geringes Risikoprofil.