Author:
Kettnaker Franz,Marmulla Lena,Zamani Elham,Vollhase Jasim,de Sousa Gideon,Jenetzky Ekkehart,Berger Bettina,Hilgard Dörte,Martin David
Abstract
SummaryIn der kindlichen Entwicklungsphase bringen chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1 (T1D) besondere Herausforderungen mit sich. Betroffene Kinder und Jugendliche sind mit zusätzlicher Musikerziehung möglicherweise besser in der Lage, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Über den Zeitraum von 4 Jahren (2017–2020) wurden in einer multizentrischen Querschnittsstudie 219 Probandenpaare (je ein Kind und eine erziehungsberechtigte Person) im Alter von 6–17 Jahren befragt. Zur Datenerhebung wurden zum einen der Hauptfragebogen und das Ergänzungsmodul Diabetes der Kindl-Reihe zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität eingesetzt. Dieser Fragenkatalog wurde mit Fragen zur Demografie und HbA1c ergänzt. Von den 219 Proband*innen praktizierten 106 (48,4 %) außerschulisch Musik- oder Instrumentalunterricht. Bei der Selbsteinschätzung der Probanden bezüglich der subjektiven seelischen Zufriedenheit sowie der Einschätzung zur eigenen Person konnte kein signifikanter Unterschied zwischen Proband*innen mit und ohne Musikerziehung festgestellt werden. Allerdings zeigte die Querschnittsuntersuchung einen möglichen Zusammenhang des Musizierens mit der Stoffwechsellage. Der aktuelle HbA1c-Wert, als Maß der langfristigen Stoffwechselsituation, lag im musikalischen Zweig mit 7,6 % unterhalb des medianen Wertes derjenigen ohne musikalische Erziehung mit 8,3 % (p = 0,002). Die Bluttestergebnisse der vorangegangenen 9 Monate wiesen diesbezüglich ebenfalls Vorteile für die Studiengruppe von 7,8 % zu 8,3 % auf (p = 0,010).