Affiliation:
1. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Uniklinik RWTH Aachen, Deutschland
2. General- and Visceral Surgery, Maastricht UMC+, Maastricht, Niederlande
Abstract
ZusammenfassungKachexie wird als multifaktorielles Syndrom definiert, das durch einen unfreiwillig fortschreitenden Gewichtsverlust infolge einer Verringerung der Skelettmuskelmasse mit oder ohne Reduktion des Fettgewebes gekennzeichnet ist. Der Abbau von Muskelgewebe wird als Sarkopenie bezeichnet. Diese wird klinisch als Verlust von Muskelmasse und/oder Muskelkraft definiert, wobei der Verlust von Muskelkraft im Vordergrund steht. Mit Sarkopenie verbunden ist der Zustand der Myosteatose, der durch eine Zunahme der intra- und extrazellulären Fettspeicher gekennzeichnet ist und mit einer verminderten Muskelfunktion einhergeht. Kachexie ist für den Tod von mindestens 20% aller Krebspatienten mitverantwortlich. Die Inzidenz variiert bei diesen Patienten je nach Art der Erkrankung zwischen 80% für Patienten mit Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, 50% für Patienten mit Lungen-, Dickdarm- und Prostatakrebs sowie etwa 40% für Patienten mit Brustkrebs oder Leukämie. Hierbei ist eine
Unterscheidung zwischen tumorassoziierter Kachexie und einer durch Nebenwirkungen und Komplikationen der onkologischen Therapie bedingten Kachexie oft schwierig. Das wesentliche klinische Merkmal der Kachexie ist ein unfreiwilliger Gewichtsverlust, der sich jedoch nicht immer klinisch manifestiert, sodass die Identifizierung von Risikopatienten erheblich erschwert ist. Nicht nur das Langzeit-Outcome der Patienten wird von Kachexie und Sarkopenie beeinflusst. Auch die unmittelbaren postoperativen Komplikationsraten (Morbidität) werden erhöht und haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Krankheitslast und das Leiden der Patienten nach einer chirurgischen Behandlung. Kachexie, Sarkopenie und Myosteatose sind somit für den klinischen Alltag hochrelevante Parameter, die einen signifikanten Einfluss auf das postoperative Outcome der Patienten haben. Es wurden verschiedene Methoden entwickelt, um die frühzeitige Identifizierung von Patienten mit einem erhöhten Risiko zu
verbessern. Diese bieten die Möglichkeit, ungewollten Gewichtsverlust, verringerte Muskelkraft und die Fitness der Patienten zu testen. Derartige Maßnahmen sollten Teil unserer täglichen klinischen Routine werden, um diejenigen Patienten mit dem höchsten postoperativen Risiko zu erkennen. Entsprechend können neuartige Präkonditionierungskonzepte für bestimmte Patientengruppen in der Lage sein, die postoperative Morbidität zu verringern.
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