Affiliation:
1. Klinik für Pferde, Freie Universität Berlin
2. Vet Med Labor GmbH, IDEXX Laboratories
Abstract
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Eine objektive Kontrolle der Mineralstoffversorgung erfolgt bei Pferden in der Praxis nur selten, was eine fehlerhafte Supplementierung zur Folge haben kann. Durch Beurteilung der nutritiven Versorgungslage über die Kotanalyse ließe sich diese diagnostische Lücke schließen. Voraussetzung ist die Kenntnis methodischer Einflussfaktoren auf die Mineralstoffkonzentration in den Kotproben. Vor diesem Hintergrund wurden der Einfluss des Kotprobenentnahmeorts und die Art der Mineralstoffergänzung auf die Konzentration von Mengen- und Spurenelementen in Pferdekotproben evaluiert sowie der methodische Fehler der Gesamtmethode geschätzt.
Material und Methoden Untersucht wurden die Konzentrationen von 6 Mengen- und 22 Spurenelementen in 30 Kotproben von 5 Warmblütern, 3 Haflingern und 2 Ponys, deren Mineralstoffergänzung differierte (keine Supplementierung, berechnete Menge, Mineralleckmasse zur freien Aufnahme). Die an 3 Lokalisationen (kraniales Rektum, Ampulla recti, Kothaufen) gewonnenen Kotproben wurden getrocknet und mittels ICP-OES und ICP-MS analysiert. Neben der deskriptiven Beschreibung des Datensatzes wurden die Effekte der fixen Faktoren Probenentnahmeort und Mineralstoffergänzung auf die Konzentrationen der Elemente im Kot sowie die Wiederholbarkeit und der relative Fehler der Untersuchungsmethode ausgewertet.
Ergebnisse Der Entnahmeort der Kotproben hatte keinen Einfluss auf die Konzentration der einzelnen Elemente. Die Art der Mineralstoffsupplementierung spiegelte sich signifikant und differenziert in den Konzentrationen der Elemente im Kot wider. Die Wiederholbarkeit der Analyseergebnisse war mit einem mittleren Bestimmtheitsmaß von 0,949 (0,894–0,978) und einem mittleren Median für den relativen Fehler von 0,18 (0,01–0,86) hoch.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz In der Studie werden die ersten methodischen Randbedingungen zur Bestimmung der Konzentration von Mengen- und Spurenelementen in Pferdekotproben dargestellt. Die Lokalisation der Kotprobenentnahme beeinflusste die Resultate nicht, somit könnte der am wenigsten invasiven Probengewinnung aus einem Kothaufen der Vorzug gegeben werden. Da sich die Art der Mineralstoffergänzung in signifikant unterschiedlichen Elementkonzentrationen in den Kotproben widerspiegelt, kann anhand der Kotprobenkonzentration auf eine unterschiedlich hohe Mineralstoffaufnahme geschlossen werden.
Subject
General Veterinary,Food Animals
Cited by
2 articles.
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