Geburtsmedizinische Versorgung bei Gestationsdiabetes von geflüchteten und immigrierten Frauen im Vergleich zu nicht-immigrierten Frauen in Berlin: Eine Analyse quantitativer Daten der Pregnancy and Obstetric Care for Refugees (PROREF)-Studie

Author:

Seidel Vera1ORCID,Teschemacher Louise2,Breckenkamp Jürgen3,Henrich Wolfgang1,Borde Theda4,David Matthias5,Abou-Dakn Michael6

Affiliation:

1. Klinik für Geburtsmedizin, Charité Universitätsklinikum, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Germany

2. Klinik für angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie, Deutsches Herzzentrum der Charité, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Germany

3. Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 3 Epidemiologie & International Public Health, Universität Bielefeld, Bielefeld, Germany

4. Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin, Germany

5. Klinik für Gynäkologie, Charité Universitätsklinikum, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Germany

6. Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, St. Joseph Krankenhaus, Berlin, Germany

Abstract

Zusammenfassung Forschungsfrage Gibt es Unterschiede in der Häufigkeit eines Gestationsdiabetes (GDM) zwischen Frauen mit selbst definiertem Flüchtlingsstatus (sdFS), Immigrantinnen und in Deutschland geborenen Frauen? Unterscheiden sich die Perinataldaten von Frauen mit GDM in Abhängigkeit vom Vorliegen eines Migrationsstatus? Methodik Im Rahmen der Pregnancy and Obstetric Care for Refugees (ProRef)-Studie wurden zwischen Juni 2020 und April 2022 an drei Berliner Perinatalzentren entbundene Frauen mit einer adaptierten Version des Migrant Friendly Maternity Care Questionnaire (MFMCQ) befragt und ihre Perinataldaten erhoben. Die Daten zu GDM abhängig vom Migrationsstatus wurden statistisch ausgewertet. Ergebnisse Frauen mit sdFS wurden signifikant seltener auf GDM getestet (3,2%; p=0,0025) als Immigrantinnen (1,4%) oder in Deutschland geborene Frauen (0,6%). Immigrantinnen hatten häufiger (19,6%, p=0,001) einen GDM als in Deutschland geborene Frauen (15,0%) und Frauen mit sdFS (14,1%). Die Häufigkeit an GDM unterschied sich stark je nach Herkunftsland der Immigrantinnen. Die Herkunftsländer Vietnam (OR 3,41) und Türkei (OR 2,18) führen, korrigiert für Alter und BMI, zu einer Risikoerhöhung für das Vorliegen eines GDM. Insgesamt unterscheiden sich die Perinataldaten bei Frauen mit GDM zwischen Frauen mit sdFS, Immigrantinnen und in Deutschland geborenen Frauen nicht. Schlussfolgerung Dass Frauen mit sdFS signifikant seltener auf GDM getestet werden, deutet möglicherweise auf eine Versorgungslücke hin. Allerdings zeigen sich für Frauen mit sdFS keine schlechteren perinatalen und peripartalen Ergebnisdaten. Frauen mit sdFS sollten dennoch konsequent auf GDM getestet werden. Die Ursachen für starke Unterschiede in der GDM-Häufigkeit je nach Herkunftsland sind ungeklärt.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

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