Personale Ressourcen von Jugendlichen in Ost- und Westdeutschland – Ergebnisse der KiGGS-Studie 15 und 25 Jahre nach der Wende

Author:

Schmidtke Claudia12,Hövener Claudia1,Nowossadeck Enno1,Lampert Thomas1,Hölling Heike1,Michalski Niels1

Affiliation:

1. Abt. Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Robert Koch Institut, Berlin, Germany

2. Charité - Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin

Abstract

Zusammenfassung Fragestellung Gab es über 15 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung Unterschiede in den personalen Ressourcen bei den um 1989 geborenen Kindern und Jugendlichen zwischen Ost und West? Wie haben sich die Unterschiede dieser „Wendegeneration“ in der Folge entwickelt? Methode Daten der KiGGS-Studie aus den Jahren 2003–2006 und 2014–2017 werden genutzt, um bei 14–17-jährigen Jugendlichen der Wendegeneration die Häufigkeiten geringer personaler Ressourcen in Ost und West zu bestimmen. Es werden Querschnittsdaten zu beiden Erhebungszeitpunkten zwischen Ost und West verglichen und Längsschnittdaten verwendet, um die Kohorte im Altersverlauf zu verfolgen. Ergebnisse 14–17-Jährige aus Ostdeutschland zeigen rund 15 Jahre nach der Wende häufiger geringere personale Ressourcen und haben eine geringere Selbstwirksamkeitserwartung als gleichaltrige Jugendliche im Westen Deutschlands. 10 Jahre später sind die Unterschiede kaum noch sichtbar und haben sich zum Teil umgekehrt. Die gefundenen Ost-West-Unterschiede lassen sich nicht durch unterschiedliche sozioökonomische Lagen der Familien in Ost und West erklären. Fazit Die Ergebnisse zeigen, dass um 1989 geborene Jugendliche aus Familien mit DDR-Sozialisation, unabhängig vom SES, noch in den 2000er Jahren ein höheres Risiko geringerer personaler Ressourcen aufwiesen als Jugendliche aus BRD-Familien. 25 Jahre nach der Wende war dies nicht mehr erkennbar. Während die Unterschiede zwischen Ost und West im Zeitverlauf abnehmen, nimmt die Bedeutung der sozioökonomischen Lage der Familien für die personalen Ressourcen der Jugendlichen insgesamt jedoch zu und zwar zuungunsten derer mit niedrigem sozioökonomischen Status. Die Ergebnisse weisen auf die Notwendigkeit von gezielter Ressourcenstärkung bei Kindern und Jugendlichen in Phasen von Transformation und biografischen Brüchen hin.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology

Reference23 articles.

1. Psychische Auffälligkeiten und psychosoziale Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen in den neuen und alten Bundesländern–Ergebnisse einer bundesweit repräsentativen Studie;M Döpfner;Zeitschrift für klinische Psychologie,1998

2. Politische Orientierungen ostdeutscher Jugendlicher und junger Erwachsener im Transformationsprozeß

3. Individuelle Entwicklung, Bildung und Berufsverläufe

4. Der Zug nach Westen-Jahrzehntelange Abwanderung, die allmählich nachlässt;B Martens;Bundeszentrale für politische Bildung: Dossier Lange Wege der deutschen Einheit,2010

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