Affiliation:
1. Augenheilkunde, MVZ Augsburg
2. Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Nürnberg
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Ziel dieser Arbeit war, mithilfe der OCT-Untersuchung das Verhalten des Makulaödems retinaler Venenverschlüsse nach Gabe von Bevacizumab zu untersuchen, um daraus eine Prognose über den Krankheitsverlauf und über die Re-Injektionsintervalle abzuleiten.
Material und Methoden Retrospektiv wurden 24 Patienten nach einem retinalen Venenverschluss mittels Fluoreszenzangiografie und OCT der Makula untersucht. Mittels wiederholter OCT-Aufnahmen wurde die frühe Antwort des Makulaödems nach Bevacizumabgabe dokumentiert. Weitere OCT-Aufnahmen erfolgten im Rahmen der Therapie mit insgesamt 3 Bevacizumabinjektionen im Abstand von 30 Tagen sowie bei der letzten Kontrolle am 105. Tag nach der 1. Injektion.
Ergebnisse Nach einer Bevacizumabinjektion kommt es bereits nach 3 Stunden zu einer signifikanten Abnahme des Makulaödems. Diese signifikante Abnahme bleibt bis zum 3. Tag erhalten. Die größte Abnahme findet in den ersten 24 Stunden statt. Patienten, die am 1. Tag (24 Stunden) eine Foveadicke unter 300 µm erreichen, sind 30 Tage später noch rezidivfrei. Die Patienten, die am 1. Tag mehr als 300 µm Foveadicke zeigen, erleiden zu 50% ein Rezidiv nach 30 Tagen. Der günstige Verlauf der 1. Gruppe ist auch bei der letzten Kontrolle am 105. Tag nach der 1. IVOM nachweisbar.
Diskussion und Schlussfolgerung Eine OCT-Untersuchung 24 Stunden nach der 1. IVOM mit Bevacizumab hat einen prognostischen Wert und kann Patienten identifizieren, die längere Therapieintervalle tolerieren und weniger Injektionen benötigen. Mithilfe dieser OCT-Untersuchung 24 Stunden nach der 1. Injektion kann eine Individualisierung der Therapie erfolgen. Auch Patienten, die schlecht auf die Therapie ansprechen, können früh identifiziert werden, um ggf. andere Therapiemöglichkeiten zu erwägen.