Ergebnisqualität medizinischer Rehabilitation im Spiegel singulärer und multipler Ergebniskriterien – Wo steht die Psychosomatische Rehabilitation im Indikationenvergleich?

Author:

Schmidt Jürgen1,Nübling Rüdiger1,Kaiser Udo1

Affiliation:

1. GfQG, Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen, Karlsruhe

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Eine Reihe von Studien aus dem Versorgungsalltag belegt eine gute Ergebnisqualität der Psychosomatischen Rehabilitation. Outcome-bezogene Vergleiche mit anderen Indikationen liegen bisher jedoch kaum vor. Methodik Im Rahmen einer Multicenter-Studie wurden N=6608 Rehabilitanden1 der Indikationen Psychosomatik, Kardiologie, Neurologie, Onkologie und Orthopädie hinsichtlich ihrer Ausgangsmerkmale und der längerfristigen Ergebnisqualität überprüft (Einpunktmessung 1 Jahr nach Ende der Reha). Mit einem generischen Mess- und Bewertungsansatz erfolgten quasi-indirekte und direkte Veränderungsmessungen sowie Statusmessungen zum Zeitpunkt der Nachbefragung. Zusätzlich zum Vergleich von singulären und multiplen Ergebniskriterien auf der Ebene von PRO-Daten („Patient Reported Outcomes“) wurden auch Ergebniskriterien aus der Reha-Statistik-Datenbasis (RSD) einbezogen. Ergebnisse Die 5 Indikationsgruppen unterscheiden sich sowohl in Ausgangs- und Prozessmerkmalen als auch in kurz- und längerfristigen Ergebniskriterien. Die Effektgrößen der Assoziation sind jedoch mehrheitlich eher gering. Bei allen Indikationen zeigen sich im Bereich gesundheitsbezogener Merkmale positive Veränderungen. Die höchsten Prä-Post-Effektstärken finden sich zumeist in der Psychosomatik, die geringsten in der Neurologie. Bei allen Indikationen sind die Zahlungen der Sozialversicherungsbeiträge im ersten Jahr nach der Reha etwas rückläufig. Trotz der größten Prä-Post-Effektgrößen bei gesundheitsbezogenen Merkmalen sind die Rehabilitanden der Psychosomatik im Durchschnitt weniger zufrieden mit der Reha und bewerten den Nutzen der Reha weniger positiv. Auf Ebene multipler Ergebniskriterien unterscheiden sich die Indikationen mit Ausnahme der Neurologie relativ wenig. Das multiple Ergebniskriterium kann zu 28% aus Ausgangs- und Prozessmerkmalen vorhergesagt werden. Als bester Prädiktor erweist sich die wahrgenommene berufliche Ausrichtung der Reha. Schlussfolgerung Die Studie weist auf eine gute längerfristige Ergebnisqualität der Psychosomatischen Rehabilitation hin. Sie zeigt jedoch auch, dass die mittels multipler Ergebniskriterien gemessene längerfristige Ergebnisqualität bei den Vergleichsindikationen auf einem ähnlich hohen Niveau liegt (Ausnahme Neurologie). Mögliche Limitationen der Studie ergeben sich aus der Einpunktmessung und dem daraus resultierenden Modus der Veränderungsmessung.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Rehabilitation

Reference56 articles.

1. Forschungsansätze zur Effizienzsicherung in der Rehabilitation – was ist getan und was ist notwendig?;W H Jäckel;Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin,2006

2. Die Psychotherapie in Zeiten evidenzbasierter Medizin. Fehlentwicklungen und Korrekturvorschläge;V Tschuschke;Psychotherapeutenjournal 2,2005

3. Pragmatische Ansätze erforderlich;S N Willich;Deutsches Ärzteblatt,2006

4. Ist der experimentelle Goldstandard wirklich Gold wert für eine Evidenzbasierung der Praxis Früher Hilfen?;H Ziegler;Bundesgesundheitsblatt,2010

5. Verlaufseffekte in der medizinischen Rehabilitation. Meta-Analyse (VEMA): Erste Ergebnisse der Literaturrecherche;M Schuler;DRV-Schriften, Band,2020

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