Affiliation:
1. Fachstelle für Klinische Ethik, Inselspital Bern, Schweiz
2. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Nicht erst die jüngere Geschichte zeigt, dass es bei der Forschung am Menschen ein Spannungsfeld zwischen dem Forschungsinteresse und allgemeingültigen Werten und Normen gibt. Im Zuge der Professionalisierung der Physiotherapie ist daher eine grundlegende Begutachtung ethischer Probleme in der Forschung notwendig.
Ziel Das Ziel der Arbeit war es, ethische Herausforderungen in der Physiotherapieforschung aufzudecken, zu illustrieren und in geeigneter Form zu analysieren.
Methode Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden der qualitative Forschungszugang gewählt und semi-strukturiere Interviews mit Forschenden aus der Physiotherapie und im Bereich der Ethik arbeitenden Personen durchgeführt.
Ergebnisse Ethische Herausforderungen, welche Inhalt der Interviews mit Forschenden aus dem Bereich der Ethik (E) und/oder aus der Physiotherapie (P) waren, sind: gesellschaftlicher Nutzen (E & P), gutes wissenschaftliches Arbeiten (E & P), Auswahl der Probanden (E & P), günstiges Risiko-Nutzen-Verhältnis (E & P), informierte Einwilligung (E & P), Wahrung der Rechte der Teilnehmer (E & P), Physiotherapie als körperliche Praxis (E & P), therapeutisches Missverständnis (E & P) und Einsatz von Placebos und Kontrollgruppen (E & P), externe Überprüfung der Forschung (E), Rekrutierung innerhalb der Berufsgruppe (E), Umgang mit Drop-outs (E), fehlende wissenschaftliche Grundlage (P), qualitätsmindernder Einfluss der Ressourcen auf die Studie (P), Bewusstsein über eigenen Einfluss auf die Studie (P), Aufklärung der Probanden (P) nach Abschluss der Studie über Ergebnisse (P).
Schlussfolgerung Die Wahl des qualitativen Forschungsansatzes erwies sich als sinnvoll, da die ganzheitliche Betrachtung einer Begebenheit im Vordergrund stand. Die Arbeit kann als Grundlage für weitere Forschung dienen.