Abstract
ZusammenfassungEine Vielzahl von Forschungsvorhaben weist auf die positive Wirkung von Sport und Bewegung bei der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen hin. In der teil- und vollstationären psychiatrischen Versorgung werden in sporttherapeutischen Maßnahmen funktionelle, psychosoziale und pädagogische Ziele verfolgt. Die Studienlage deutet auf eine positive Wirkung von körperlicher Aktivität auf die psychische und physische Gesundheit hin. Neben Wirksamkeitsuntersuchungen fehlt es dennoch an praxisorientierten Fragestellungen, die sich mit der Umsetzung sporttherapeutischer Maßnahmen und deren Inanspruchnahme im klinischen Alltag befassen. Die vorliegende Studie untersucht mit qualitativen Methoden Einflussfaktoren für die Teilnahme an der Sporttherapie in einem psychiatrisch-psychosomatischen Fachkrankenhaus in Niedersachsen. Dabei wurden sowohl Mitarbeiter als auch Patienten in teil- und vollstationären Settings befragt. Es wurden intrapersonelle, organisatorische, interpersonelle und umweltbedingte Einflussfaktoren unterschieden, die für die Beteiligung an der Sporttherapie von Bedeutung sind. Die erarbeiteten Aspekte können Anhaltspunkte für die Praxis und für weitere Forschungsvorhaben bieten.