Affiliation:
1. Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Universitätsklinikum Bonn
2. Klinik für Medizinische Klinik und Poliklinik I Universitätsklinikum Bonn
3. Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie. Universitätsklinikum Bonn
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Die Sarkoidose ist eine granulomatöse Multisystemerkrankung unklarer Ätiologie und stellt durch ihre relative Seltenheit sowie ihr heterogenes Krankheitsbild eine klinisch diagnostische Herausforderung dar. Wir gehen der Frage nach, ob bei oberflächlich sichtbaren Läsionen der Haut die Differenzialdiagnose einer Sarkoidose in Betracht gezogen wird und welche systemischen Manifestationen vorliegen.
Material und Methoden Im Rahmen unserer explorativen retrospektiven Untersuchung wurden in einem Zeitraum von 8 Jahren insgesamt 32 Patienten mit einer Sarkoidose der Haut identifiziert und die Daten analysiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung Wir konnten in unserer Erhebung zeigen, dass die Differenzialdiagnose einer Sarkoidose durch die dermatologischen Kollegen in vielen Fällen schon vor der Biopsie in Erwägung gezogen wurde (71,8 %); dies war in einer vorrangegangenen Studie an Patienten in der HNO-Heilkunde nicht der Fall. Bei insgesamt 90,6 % der Patienten wurde dann sogar die Erstdiagnose durch die anschließende Hautbiospie gestellt. Die Sarkoidose der Haut im Kopf-Hals-Bereich kann durchaus auch dem HNO-Arzt begegnen; in unserer Erhebung handelt es sich sogar um die zweithäufigste kutane Manifestation. Nach erfolgter Biopsie (Goldstandard) ist die Suche nach weiteren möglichen Organmanifestationen besonders wichtig (bspw. Lunge, Herz), um die Komplikationen eines möglichen chronischen Krankheitsverlaufs (u. a. Herzrhythmusstörungen, Lungenfibrose) frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.