Abstract
Dieser Beitrag nimmt die längst etablierte Sichtweise auf, dass enge Verknüpfungen zwischen der Psychologie des Alterns bzw. der Lebensspannenpsychologie und psychotherapeutischem Handeln mit älteren Menschen andauernd gepflegt werden sollten. Es wird der Versuch unternommen, vor allem rezente Einsichten und Befunde der psychologischen Alternsforschung als mögliche Wegmarkierungen für Psychotherapie im Alter zu nutzen. Dies wird anhand von vier Themenfeldern herausgearbeitet: (1) Sichtweisen auf Altern und »Altersidentität«, (2) Lebenslange Entwicklung grundlegender psychischer Systeme bis ins höchste Alter, (3) Kontextuelles Altern und (4) Herausforderungen der Heterogenität von Altern. Die Ergebnisse werden jeweils zu »Take-Home-Botschaften« verdichtet und zur Diskussion gestellt. Dabei ergibt sich insgesamt die Notwendigkeit eines anspruchsvollen Bildes von Altern und älteren Psychotherapienehmer:innen, bei dem in Teilen historisch neu emergierende Ressourcen bedeutsamen Verletzlichkeiten und existenziellen Unwägbarkeiten des hohen Alters gegenüberstehen.
Publisher
Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG