Abstract
Dieser Beitrag befragt die gegenwärtige kulturelle Praxis des Mobile-Dating am Beispiel der Dating-App Tinder auf ihre subjektiven und psychodynamischen Bedeutungen. Die wesentlichen Merkmale dieser Anwendung werden erläutert und um kollektiv geteilte Vorstellungen gegenüber dieser Praxis ergänzt, wie sie sich im populären und wissenschaftlichen Diskurs zeigen. Anhand von zwei Fallbeispielen aus einer psychoanalytisch-tiefenhermeneutisch ausgerichteten Interviewstudie werden typische Beziehungsmuster dargestellt, mittels derer sich nachvollziehen lässt, wie der Übergang vom vorgestellten Kontakt zur realen Begegnung, von der Wunschfantasie zur Realität im Kontext dieses Mediums inszeniert und auf spezifische Weise reguliert wird.
Publisher
Psychosozial-Verlag GmbH and Co. KG
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