Abstract
Larissa Fleischmann skizziert in diesem Beitrag ein Verständnis von Solidarität, das die vielfältigen zivilgesellschaftlichen Praktiken der Unterstützung in Migrationsgesellschaften sowie ihre ambivalenten politischen Bedeutungen und Effekte betont. Sie schlägt vor, Solidarität als relationales Verhältnis zwischen etablierten Bewohner:innen und Neuankömmlingen zu denken, welches vielfältige gelebte Praktiken hervorbringt. Diese Praktiken sind dabei in bestimmte Vorstellungen von Zusammenleben in Zeiten erhöhter grenzüberschreitender Migration und Diversität eingebettet, welche sich jedoch zum Teil stark unterscheiden, widersprüchlich sind und gar zu Konflikten führen können - Praktiken der Solidarität sind daher stets umkämpft und unterliegen kontinuierlichen Aushandlungen bezüglich der Frage, wer auf welche Art teilhaben darf und als Mitbürger:in anerkannt wird.
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