Abstract
Der Beitrag von Stephan Wolff rekonstruiert Entscheidungsprozesse bei der Auswahl von Urlaubskartenmotiven. Er geht von der These aus, dass sowohl das Lesen als auch das Schreiben von Urlaubskarten (unter Berücksichtigung des jeweiligen Textes, Bildes und Briefmarkenmotivs) darin besteht, Lesbarkeitshinweise zu platzieren oder zu realisieren. Die implizite Kategorisierung von Personen, Tätigkeiten, Eigenschaften und Sachverhalten wird als zentrale Praxis zur Herstellung sozialer Lesbarkeit vorgestellt und an empirischen Beispielen verdeutlicht. Die Studie bedient sich der ethnomethodologischen Teildisziplin der Teilnehmerkategorisierungsanalyse.
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