Abstract
Einleitung Präklinische Kindernotfälle stellen in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit in der Notfallmedizin dar. Geringe Einsatzzahlen sowie fehlende klinische Routine führen dazu, dass es sich bei pädiatrischen Einsätzen immer um Ausnahmesituationen handelt. 1 Diese Studie beschäftigt sich mit pädiatrischen Einsätzen des NEF-Stützpunkt Graz Ost.
Material und Methoden Es handelt sich bei dieser Studie um eine retrospektive Analyse präklinischer Kindernotfälle aus dem Zeitraum 2010 bis 2020. Eingeschlossen wurden alle Einsätze mit Kindern bis zum vollendeten 18. Lebensjahr. Die Daten dazu stammen aus dem digitalen Einsatzprotokollsystem MEDEA. Das Hauptaugenmerk der Studie liegt auf den demographischen Einsatzdaten, den Einsatzindikationen, Erstbefunden sowie Erstdiagnosen, den präklinisch getroffenen Maßnahmen, der Medikamentenverabreichung und dem NACA-Score.
Ergebnisse In der vorliegenden Analyse wurden 1361 Einsätze eingeschlossen. Hierbei handelt es sich um 6,6% aller notärztlichen Einsätze aus dem Untersuchungszeitraum. Am häufigsten betroffen waren Kinder im Alter von 1 bis 4 Jahren.
Die häufigsten Einsatzindikationen konnten den Kategorien Krampf, Trauma und Atmung zugeordnet werden. Die häufigsten Erstdiagnosen bildeten ebenso Krampfgeschehen, respiratorische Erkrankungen und Verletzungen. In drei Viertel der Einsätze erfolgte eine Bewertung des NACA-Scores zwischen 1 und 3. In 15 Fällen konnte ein Hinweis auf eine präklinische Reanimation gefunden werden, bei 33 Einsätzen wurde eine präklinische Intubation dokumentiert.
Diskussion/ConclusioZiel der Untersuchung war es anhand einer relativ großen Datenmenge einen Überblick über die notärztliche Betreuung präklinischer Kindernotfälle zu bekommen. Diese Studie konnte verdeutlichen, dass lediglich durch die präklinische Arbeit keine Routine in Hinblick auf Kindernotfälle gewonnen werden kann. Deshalb ist eine konsequente Schulung der Notärzt*innen umso wichtiger. Diese Analyse versucht eine Grundlage für zukünftige Fortbildungen in Österreich zu bilden.
Publisher
Arbeitsgemeinschaft fur Notfallmedizin