Abstract
AbstractAus dem Bandenspektrum des ClF wurde von verschiedenen Autoren eine Dissoziationsenergie der ClF‐Molekel von 60,3 kcal/mol abgeleitet. Aus diesem Wert und kalorimetrischen Bestimmungen der thermochemischen Bildungswärme des ClF ergibt sich die Dissoziationsenergie der F2‐Molekel zu 33,4 bzw. 40,2 kcal/mol. Es wird gezeigt, daß diese niedrigen Werte mit der Elektronenaffinität des Fluors und mit den Gitterenergien der Alkalifluoride nicht vereinbar sind. Messungen der Wärmeleitfähigkeit des Fluors bis 1000°C lassen keine Dissoziation der Molekel erkennen. Auch stößt die obige Deutung des ClF‐Bandenspektrums bezüglich des Franck‐Condon‐Prinzips auf Schwierigkeiten. Der bisher vorwiegend benutzte Wert D0 (F2) ≈ 63 kcal/mol ist daher nach wie vor als der wahrscheinlichste anzusehen.