Über elektrochemische Grundbegriffe, insbesondere der Elektrode Metall/Lösung

Abstract

AbstractEine unnötige, zum Teil verwirrende Vielfalt oder Unklarheit bisher verwendeter elektrochemischer Begriffe hat in zunehmendem Maße das Bedürfnis geweckt, soweit wie möglich auf freiwilliger Basis zu einer gewissen Einheitlichkeit in klaren Definitionen zu gelangen, was sich sicher zum Nutzen der elektrochemischen Forschung, des internationalen Gedankenaustausches und des Unterrichtes in der Elektrochemie auswirken müßte. Selbstverständlich wird man nicht leichtfertig von bewährten historischen Begriffen abweichen, aber andererseits kann eine Verbesserung des bisherigen unbefriedigenden Zustandes nur erreicht werden, wenn manche Gewohnheiten zugunsten ernster sachlicher Argumente zurücktreten. Dabei muß auf angrenzende Gebiete, z. B. der Elektronenemission, der thermoelektrischen Größen sowie auf gewisse elektrotechnische Gepflogenheiten hinreichende Rücksicht genommen werden. Diesem Ziel hat auch die diesjährige zweite Tagung des Internationalen Komitees für elektrochemische Thermodynamik und Kinetik in Mailand gebührende Aufmerksamkeit geschenkt.Als Beitrag zu dieser nicht leichten, aber doch wichtigen Aufgabe möge nachstehend eine Reihe erprobter Definitionen zusammengestellt werden. Von zweitrangiger Bedeutung sind dabei die zwar auch bewährten, aber schließlich doch jeder einzelnen Sprache individuell anzupassenden Bezeichnungen und Symbole. Vor allem in bezug auf letztere kann es der Sache nur dienlich sein, wenn in einem internationalen Erfahrungsaustausch etwaige bessere Gegenvorschläge dem Verfasser mitgeteilt oder publiziert werden. Allerdings müßte stets geprüft werden, ob ein solcher Gegenvorschlag wirklich sachlich und logisch eine Verbesserung im gesamten System darstellt.In sachlicher Hinsicht bedarf es dabei stets hinreichender Klarheit über die zugrunde liegenden Messungen und darauf fußenden Begriffe, insbesondere bezüglich der dabei vorkommenden Stoffe, Stoffänderungen, Energien, Energieänderungen, also der einschlägigen chemisch‐thermodynamischen Aussagen über Gleichgewichte und reversible Vorgänge. Damit lassen sich dann die darüber hinausgehenden irreversiblen Komplikationen der elektrochemischen Kinetik deutlich herausschälen.