Affiliation:
1. Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP) Universitätsklinikum Hamburg‐Eppendorf (UKE) Hamburg Germany
Abstract
ZusammenfassungHintergrund und ZieleAufgrund der steigenden Hautkrebsinzidenz wurde in Deutschland im Jahr 2008 ein bundesweites gesetzliches Hautkrebsscreening (gHKS) eingeführt. Die vorliegende Studie zielt darauf ab, (1) zu analysieren, welche patientenseitigen Faktoren mit der Teilnahme am gHKS in Deutschland assoziiert sind und (2) die Gründe für die Nichtteilnahme zu untersuchen.Patienten und MethodikTeilnehmer und Nichtteilnehmer von gHKS (≥ 35 Jahre) wurden im Rahmen der Routineversorgung in neun dermatologischen Ambulanzen rekrutiert. Es wurden Gründe für die (Nicht‐)Teilnahme, Wissen über Hautkrebs sowie klinische und sozioökonomische Daten erhoben. Nach Gruppen stratifiziert, wurden deskriptive Analysen und binäre logistische Regressionsanalysen für Zusammenhänge mit der Teilnahme durchgeführt.ErgebnisseVon den 294 gHKS‐Teilnehmern und 162 Nichtteilnehmern waren 46,5% männlich mit einem Durchschnittsalter von 54,5 ± 12,7 Jahren. Insgesamt hatten 87,1% der Teilnehmer in ihrer Kindheit einen Sonnenbrand und 47,1% hatten bereits Sonnenbanken benutzt. Höheres Alter, weibliches Geschlecht, frühere Nutzung von Sonnenbanken sowie die Sorge um und das Wissen über Hautkrebs standen in signifikantem Zusammenhang mit einer bisherigen Teilnahme an gHKS. Von den Nichtteilnehmern wussten 46% nichts von der Möglichkeit eines kostenlosen gHKS, und 40% begründeten ihre Nichtteilnahme mit dem Gefühl gesund zu sein.SchlussfolgerungenDie Gründe für die Nichtteilnahme an gHKS wie soziodemografische Merkmale und Risikoverhalten sollten bekannt sein, damit gHKS‐Programme optimiert werden können.