Affiliation:
1. Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik, Fakultät 1 Bildungs- und Sozialwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Die Bedeutung der Selbstregulation für die Entwicklung von Kindern wird intensiv diskutiert. Die Rolle der Selbstregulation für die Moral ist jedoch ungeklärt. Fragestellung: Ziel ist, der Frage nach Zusammenhängen zwischen verschiedenen Aspekten der Selbstregulation (temperamentsbezogene Selbstregulation, exekutive Funktionen und Emotionsregulation) und der Moral (moralisches Selbst und Urteil) bei Kindern in der mittleren Kindheit nachzugehen und zu analysieren, welche dieser Selbstregulationsaspekte in einem integrativen Modell den stärksten Zusammenhang mit der moralischen Entwicklung zeigen. Methode: 348 Kinder (5 – 11 Jahre) nahmen an der Querschnittsstudie teil. Verschiedene Selbstregulationsaspekte (exekutive Funktionen, Temperament, Emotionsregulation) wurden als Prädiktoren für Moral in einem Strukturgleichungsmodell analysiert. Ergebnisse: Emotionsregulation hatte den stärksten Effekt auf Moral, gefolgt von Impulsivität, dem Arbeitsgedächtnis und der Inhibitionskontrolle. Risikobereitschaft zeigte keine signifikanten Assoziationen mit der Moral. Diskussion und Schlussfolgerung: Selbstregulation zeigte Zusammenhänge mit der Moral von Kindern. Die Förderung der Selbstregulation für die Moralentwicklung sollte in Praxis und Forschung fokussiert werden.