Affiliation:
1. Staatsinstitut für Frühpädagogik, München
Abstract
Zusammenfassung. Das Freispiel gilt als eine Situation im Kindergartenalltag, in der die Lernunterstützung eher gering ausfällt. Um das mögliche Potential für sprachliche Lernunterstützung beurteilen zu können, widmet sich die vorliegende Studie der Frage, wie sich Fachkraft-Kind-Dialoge im Freispiel gestalten. Dazu wurden Gesprächsdominanz, -länge und -hauptzweck bestimmt. Die Analyse von 14 Transkripten ergab, dass Kinder zwar mehr Redebeiträge äußerten als Fachkräfte, Fachkräfte jedoch deutlich umfangreichere Redebeiträge produzierten. Die durchschnittliche Gesprächslänge umfasste fünf bis sechs Sprecherwechsel. Bei größerer Gruppengröße sanken die Gesprächsanteile der Kindergruppe. Am häufigsten wurden Gespräche zur sprachlichen Handlungssteuerung und -regulierung, zur emotionalen Anteilnahme und zu organisatorischen Zwecken geführt. Nur 8 % der Gespräche widmeten sich dem kognitiven Austausch von Ideen, Gedanken und Gefühlen. Diese Gespräche umfassten im Mittel zwölf Redebeiträge und waren deutlich länger als Gespräche zu anderen Zwecken. Das Freispiel birgt Gelegenheiten für den Ausbau solcher Dialoge. Eine strukturelle Verringerung der Anzahl der an einer Aktivität teilnehmenden Kinder könnte die kindliche Gesprächsbeteiligung weiter erhöhen.
Cited by
3 articles.
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