Affiliation:
1. Institut für Psychologie, Lehr- und Forschungsgebiet Gesundheitspsychologie, Philosophische Fakultät, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Kontakterfahrungen mit gesundheitlich beeinträchtigten Menschen können von gesunden Menschen unterschiedlich empfunden werden (positiv, neutral, negativ). Um entsprechende Begegnungen vor dem Hintergrund der Inklusionsthematik beschreibbar zu machen, ist ein validiertes Messinstrument erforderlich. Ziel der Studie ist es, eine deutschsprachige Skala zur Erfassung von Kontakterfahrungen mit gesundheitlich eingeschränkten Personen zu entwickeln und zu validieren. Als Ausgangslage diente die englischsprachige Revision der Contact with disabled persons – Skala (CDP-Skala) von Pruett et al. (2008 ). Die Prüfversion der deutschsprachigen Skala (CDP-D) wurde in einer Online-Stichprobe ( N = 1 092) erprobt. Nach einer Reduktion von 20 auf 13 Items ergab sich eine zufriedenstellende Modellpassung für positive, neutrale und negative Kontakterfahrungen (dimensionale Validität). Die CDP-D-Skala erfüllt die Anforderungen strikter Messinvarianz (Bezugsrahmen, Geschlecht, Alter). Es berechnen sich differenzierte Korrelationen der CDP-D-Subskalen mit Motivation zu vorteilsfreiem Verhalten, Autoritarismus und sozialer Dominanzorientierung (Konstruktvalidität). Die CDP-D-Subskalen haben einen inkrementellen Mehrwert in hierarchischen binär-logistischen Regressionsanalysen mit fiktiven Personalauswahlszenarien zur Messung von Inklusionsbereitschaft (Kriteriumsvalidität).