Abstract
Abstract
In der lateinamerikanischen Welt wird Freiheit als Befreiung verstanden. Worin liegt der Unterschied? Er liegt in dem Bewusstsein, dass Freiheit entsteht, wenn der Einzelne und die Gesellschaft die Widerstände überwinden, die sie behindern. Die zentrale Bedeutung des Begriffs der Befreiung in Vergangenheit und Gegenwart steht in engem Zusammenhang mit der Geschichte der kolonialen Abhängigkeit und der Emanzipation aus dieser. Die Größe des Romans Hundert Jahre Einsamkeit des Nobelpreisträgers Gabriel García Márquez besteht darin, dass er zeigt, wie die Kolonialisierung der Neuen Welt dazu führt, dass europäische Sichtweisen auf die Geschichte und Vorgeschichte Lateinamerikas übernommen werden. Um sich in der von den westlichen Ländern dominierten Geschichte zu verorten, mussten die lateinamerikanischen Länder ihre Sichtweisen verleugnen und sich an die Vorstellungen und Perspektiven der Eroberer und ihre Kulturen assimilieren. Dieses „Vergessen“ ist der Grund für viele spätere Schwierigkeiten und Identitätsprobleme. Um zu sich selbst zu kommen und sich selbst zu verwirklichen, gilt es, sich von diesen kolonialen Zumutungen zu befreien.
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