Affiliation:
1. Abteilung für Hämatologie/Onkologie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Das Auftreten eines thromboembolischen Ereignisses ist eine häufige und schwerwiegende Komplikation bei Tumorpatienten und stellt eine wichtige Ursache für Morbidität und Mortalität in diesem Patientengut dar. Als Hauptrisikofaktoren für eine Thromboembolie werden neben der Tumorentität und dem Tumorstadium die Hormon- und Chemotherapie, chirurgische Eingriffe sowie die Hospitalisierung angesehen. Sowohl die Aktivierung des Endothels durch inflammatorische Zytokine als auch die Aktivierung des plasmatischen Gerinnungssystems durch die von Tumorzellen produzierten Prokoagulanzien (vor allem Tissue Factor) tragen zur Pathophysiologie der Hyperkoagulabilität bei. Durch Tumorkompression und Einwachsen von Tumorzellen kann es zum Auftreten von Thrombosen an ungewöhnlichen Lokalisationen kommen, zudem werden bei myeloproliferativen Neoplasien gehäuft thrombotische Verschlüsse der Pfortader und der posthepatischen Venen beobachtet. Aufgrund des erhöhten Thromboserisikos muss beim hospitalisierten internistischen und chirurgischen Tumorpatienten auf eine ausreichende Thromboseprophylaxe geachtet werden. Die antikoagulatorische Therapie eines thrombotischen Ereignisses beim Tumorpatienten ist eine Herausforderung, da einerseits ein erhöhtes Risiko für ein Rezidiv der Thromboembolie besteht, und andererseits das Blutungsrisiko – vor allem bei fortgeschrittenen Tumorstadien – erhöht ist.
Subject
Biochemistry, medical,Medical Laboratory Technology,Clinical Biochemistry