Dichroismus und Lumineszenzpolarisation an verstreckten Polyvinylalkohol-Folien

Abstract

Dichroismus und Lumineszenzpolarisation von angefärbten Polyvinylalkoholfolien werden als Funktion des Verstreckungsgrades untersucht. Aus der Lumineszenzpolarisation läßt sich als Maß für die Orientierung der amorphen Bereiche der PVA-Folien ein mittlerer Orientierungswinkel angeben. Verstreckung unter Feuchtigkeitsaufnahme ergibt eine wesentlich bessere Orientierung der Makromoleküle als Verstreckung im trockenen Zustand. RöNTGEN-Beugungsaufnahmen zeigen, daß die Orientierung der kristallinen Bereiche analog der Orientierung der amorphen verläuft. Die technisch hergestellten, aus Lösung gewonnenen PVA-Folien weisen keine Langperioden auf. Unter Berücksichtigung des PLATTSChen Modells wird die Anlagerung von Acridinorange an PVA diskutiert. Elektronenoptische Oberflächenuntersuchungen zeigen beim Verstrecken rißartige Vertiefungen, die quer zur Reckrichtung liegen und die für die lichtoptische Trübung mit verantwortlich sind. Im UR wurde im Absorptionsspektrum neben den schon bekannten, senkrecht zur Verstreckungsrichtung polarisierten Banden eine Bande bei 770 cm-1 gefunden, die parallel zur Reckrichtung polarisiert ist.