„Seelsorge beim Hausarzt?“ Möglichkeiten und Hinderungsgründe für spirituelle Gespräche in der hausärztlichen Praxis – eine qualitative Studie

Author:

Mächler Ruth1ORCID,Straßner Cornelia2,Sturm Noemi3,Krisam Johannes3,Stolz Regina4,Schalhorn Friederike4,Valentini Jan4,Frick Eckhard1

Affiliation:

1. Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München München Deutschland

2. Universitätsklinikum Heidelberg Department of General Practice and Health Services Research Im Neuenheimer Feld 130.3, Turm West, 4.OG Heidelberg Deutschland

3. Universitätsklinikum Heidelberg Heidelberg Deutschland

4. Universitätsklinikum Tübingen Tübingen Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund: Im Rahmen des Forschungsprojektes „Ganzheitliches Versorgungsprogramm für ältere Patienten zur Stärkung von spirituellen Bedürfnissen, sozialer Aktivität und Selbstfürsorge in der hausärztlichen Versorgung (HoPES3)“ wird die Implementierung von Spiritual Care in allgemeinärztlichen Praxen untersucht. Forschungsfragen: Wie reagieren kranke ältere Menschen auf das Angebot einer spirituellen Anamnese? Was sind hinderliche Faktoren für spirituelle Gespräche in Hausarztpraxen? Methode: Ärzte und Ärztinnen aus 24 Praxen boten 164 ihrer Patienten und Patientinnen eine spirituelle Anamnese an. Mit 29 der Patienten bzw. Patientinnen wurden bis zu sechs Monate später qualitative leitfadengestützte Interviews geführt. Die Interviews wurden mittels Reflexive Thematic Analysis (RTA) ausgewertet. Ergebnisse: Insgesamt hatten von den 29 befragten Patienten/Patientinnen nur elf das vollständige Anamnesegespräch geführt, die Mehrheit hatte das Gespräch abgelehnt. Als Gründe werden angegeben: Vorbehalte gegenüber religiösen Institutionen, Einschätzung der Thematik als „zu persönlich“ und ein Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit. Die Beziehung zum Arzt oder der Ärztin wird mehrheitlich positiv geschildert, gleichzeitig wird ein allgemeines Bedürfnis nach einem Austausch auf Augenhöhe deutlich. Diskussion: In den Reaktionen der Patienten/Patientinnen kann die Wirkung einer Machtasymmetrie in der Arzt-Patienten-Beziehung beobachtet werden, verstärkt durch das strukturelle Setting der Praxis sowie durch Parallelen des Gesundheitssystems mit religiösen Systemen, die bei der spirituellen Anamnese zum Tragen kommen können. Schlussfolgerung: Bei Weiterbildungen im Feld Spiritual Care sollte die Sensibilität für das Thema Machtasymmetrien gestärkt werden.

Publisher

Walter de Gruyter GmbH

Subject

General Medicine

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