Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Emotionale und Verhaltensprobleme in der Kindheit haben oft weitreichende Folgen für die soziale, emotionale und kognitive Entwicklung, sodass ihrer Prävention ein hoher Stellenwert zukommt. Dennoch ist die Inanspruchnahme von Präventionsmaßnahmen im Kindesalter gering.
Ziel
In einer versorgungsepidemiologischen Implementationsstudie wird untersucht, inwiefern durch ein systematisches Screening eingebettet in U‑Untersuchungen die Identifikation von Risikokindern und die Zuweisung zu Präventionsprogrammen gelingt.
Methoden
Dazu ist ein Screening mittels „Strengths and Difficulties Questionnaire“ während der regulären Gesundheitsuntersuchungen (U9–U11) von ca. 3500 Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren in ca. 53 Arztpraxen in Dresden und 20 km Umkreis geplant. Die Eltern erhalten von der Fachkraft für Kinderheilkunde eine Rückmeldung zu den Ergebnissen und im Falle von grenzwertigen Werten auf den Subskalen „Emotionale Probleme“ und/oder „Verhaltensprobleme“ eine Empfehlung für ein indikatives Präventionsprogramm. Zu vier Messzeitpunkten werden Familien mittels standardisierter und projektspezifischer Fragebogen befragt. Zusätzlich erfolgen leitfadengestützte Interviews mit Leistungserbringern und Familien.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Es werden die Machbarkeit, Nützlichkeit und Akzeptanz eines Screenings für emotionale und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Präventionsempfehlungen in Kinderarztpraxen im Prä‑/Post-Vergleich und nach 12 Monaten evaluiert. Förderliche und hemmende Faktoren für die Inanspruchnahme werden bestimmt, um Empfehlungen für die Implementation von Präventionsangeboten in die Regelversorgung abzuleiten, um emotionale und Verhaltensauffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und der Entwicklung psychischer Störungen vorzubeugen.
Funder
G-BA
Technische Universität Dresden
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
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Cited by
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