Author:
Appel H. M.,Lochbaum R.,Hoffmann T. K.,Hahn J.
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Eine schwere, nicht kontrollierte chronische Rhinosinusitis mit nasalen Polypen (CRSwNP) kann sich unter Dupilumab 300 mg 2‑wöchentlich komplett zurückbilden. Spätestens dann folgt die Frage der Patienten nach einer möglichen Therapiedeeskalation. Eine Beendigung der Antikörpertherapie nach 24 Wochen führte zum Rezidiv, hingegen blieb unter reduzierter Dupilumab-Dosis durch Streckung des Intervalls auf 4 Wochen die Kontrolle erhalten. Eine vom Zulassungstext abweichende Verlängerung der Therapieintervalle wird jedoch aktuell nicht empfohlen.
Methoden
Es erfolgte eine retrospektive Untersuchung des Verlaufs von 29 Patienten mit schwerer CRSwNP, mit Typ-2-Inflammation assoziierten Komorbiditäten und bestehender Indikation zur Biologikatherapie. Nach Rückbildung der CRSwNP und der Beschwerden unter Dupilumab 300 mg 2‑wöchentlich war das Applikationsintervall individuell zunächst auf 4 Wochen, danach ggf. auf 6 Wochen verlängert worden. Erfasst wurden u. a. die Lebensqualität (Sinonasal Outcome Test, SNOT-22), der nasale Polypenscore (NPS) und das Riechvermögen (Sniffinʼ Sticks, Fa. Burghart Messtechnik, Holm, Deutschland).
Ergebnisse
Alle Patienten zeigten innerhalb der ersten 3 Monate ein sehr gutes Therapieansprechen. Eine Verlängerung des Dupilumab-Intervalls auf 4 Wochen erfolgte nach 7–31 Monaten (median 13 Monate), auf 6 Wochen (n = 9) nach 17–35 Monaten (median 23 Monate). Im Verlauf traten bei keinem Patienten ein Rezidiv, eine Verschlechterung der Lebensqualität oder des Riechens auf.
Schlussfolgerung
Eine Verlängerung der Dupilumab-Injektionsintervalle auf 4 evtl. auch 6 Wochen ist individuell nach weitestgehender Rückbildung der Polypen und Beschwerden ohne klinische Verschlechterung möglich. Weitere Studien zur Deeskalation bzw. Beendigung der Biologikatherapie bei erzielter CRSwNP-Kontrolle sind unabdingbar.
Publisher
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