Author:
von Meyer Franziska,Storck Katharina
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Der Peritonsillarabszess (PTA) wird häufig als Komplikation der akuten Tonsillitis gesehen und ist definiert als Eiterverhalt zwischen der Tonsillenkapsel und dem peritonsillären Gewebe. Die Ätiologie und Pathogenese sind bisher noch nicht vollständig geklärt. Ein Zusammenhang zwischen bestimmten Wetterbedingungen und Temperaturschwankungen und dem Auftreten von Abszessen im Kopf-Hals-Bereich wird seit Jahren diskutiert. Hierbei ist die Frage, ob höhergradige Temperaturschwankungen prädisponierend sind für die Ausbildung von Abszessen.
Material und Methodik
Es erfolgte eine retrospektive Auswertung aller Patienten, die in einem Zeitraum von 10 Jahren (2012–2021) in der Klinik und Poliklinik für Hals, Nasen‑, Ohrenheilkunde des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München mit einer Peritonsillitis oder einem PTA stationär behandelt wurden. Jeder Patient wurde einzeln mit den täglichen Temperaturdaten des statistischen Wetteramts für die Stadt München korreliert.
Ergebnisse
Insgesamt konnten 1450 Patienten in die Studie eingeschlossen werden. Von den 1450 Patienten hatten 270 Patienten (18,62 %) eine Peritonsillitis, 1180 Patienten (81,38 %) einen PTA. Eine Korrelation zwischen dem Auftreten von Peritonsillitiden oder PTA und größeren Temperaturschwankungen konnte in diesem großen Patientenkollektiv ausgeschlossen werden. Auch zeigte sich über das ganze Jahr eine ähnliche Häufigkeit von Peritonsillitiden und PTA.
Schlussfolgerung
Peritonsillitiden oder Peritonsillarabszesse entwickeln sich nach Datenlage der vorliegenden Studie wetterunabhängig.
Funder
Technische Universität München
Publisher
Springer Science and Business Media LLC