Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel dieser Studie war es, den Einfluss des Verhältnisses von Transplantatgröße zu Hornhautgröße auf postoperative Komplikationen (endotheliale Immunreaktion [IR], Re-Bubbling-Rate und Endothelzellverlust [ECL]) nach Descemet-Membrane-Endothelial-Keratoplastik (DMEK) zu untersuchen.
Patienten und Methoden
Retrospektiv eingeschlossen wurden 457 Patientenaugen mit den Diagnosen Fuchs-Endotheldystrophie (n = 431), pseudophake bullöse Keratopathie (n = 9) und andere Diagnosen (n = 17), welche zwischen 2016 und 2019 in der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg/Saar mittels DMEK (n = 270) bzw. Triple-DMEK (n = 187) operiert wurden. Der Nachbeobachtungszeitraum erstreckte sich bis Ende 2020. Die untersuchten Zielgrößen waren: Auftreten einer endothelialen IR, eines Re-Bubblings und die Größe des postoperativen ECL (6 Wochen, 6 Monate, 1 Jahr) in Abhängigkeit des Verhältnisses von Transplantat- zu Hornhautgröße (VTH).
Ergebnisse
Das VTH in dieser Studie schwankte von 0,35 bis 0,62 (0,46 ± 0,04). Es traten 33 (7,2 %) postoperative IR auf (DMEK n = 25; Triple-DMEK n = 8). Das durchschnittliche VTH war ohne IR (0,46 ± 0,04) signifikant (p = 0,038) kleiner als in der Gruppe mit IR (0,47 ± 0,05). Ein Re-Bubbling war bei 159 von 457 Patientenaugen nötig (34,8 %). Das VTH der Augen mit Re-Bubbling (0,47 ± 0,04) war signifikant (p = 0,014) größer als das VTH der Augen ohne Re-Bubbling (0,45 ± 0,04). Die durchschnittliche präoperative Endothelzellzahl (ECD) betrug 2603 ± 251 Zellen/mm2 (Min: 2161, Max: 3500 Zellen/mm2). Ein größerer VTH hatte keinen positiven Einfluss auf den Endothelzellverlust (r = 0,001; p = 0,974).
Schlussfolgerung
Unsere Ergebnisse deuten an, dass ein größerer Transplantatdurchmesser im Vergleich zu Hornhautgröße mit einer erhöhten Rate von IR und Re-Bubblings nach DMEK einhergeht. Dagegen hatte das VTH keinen Einfluss auf den Endothelzellverlust nach DMEK. Aus diesem Grund sollte der Transplantatdurchmesser für DMEK gerade bei der Fuchs-Dystrophie nicht unnötig groß gewählt werden.
Funder
Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Publisher
Springer Science and Business Media LLC