1. Für ein und denselben Begriff, die submikroskopischen kristallinen Teilchen eines hoch-polymeren Stoffes werden in der Literatur die zwei Bezeichnungen gebraucht: die Micelle (Mehrzahl: die Micellen) und das Micell (Mehrzahl: die Micelle). Unangenehm ist nur, daß mit den gleichen Namen noch eine Reihe weiterer Begriffe belegt werden, wie die gelösten elektrisch geladenen Teilchen niedermolekularer kolloider Substanzen (z. B. Seifen), ferner die ungeladenen, durch Assoziation von Fadenmolekülen gebildeten Teilchen in Lösung. Obwohl es an Nomenklaturvorschlägen nicht gefehlt hat [z. B. A. Frey-Wyssling, Kolloid-Z. 85, 148 (1938), besonders S. 152], ist eine einheitliche Bezeichnungsweise bisher nicht zustandegekommen. Allerdings scheint im einzelnen die tatsächliche Gefahr einer Verwechslung kaum gegeben zu sein. Im vorliegenden soll für den hier allein interessierenden Begriff der kristallinen Teilchen im festen hochpolymeren Körper, soweit es sich nicht um wörtliche Zitate handelt, die Bezeichnung „das Micell“ bzw. „die Micelle“ verwendet werden.
2. Staudinger, H., u. R. Mohr: Ber. dtsch. ehem. Ges. 70, 2296 (1937).
3. Dolmetsch, H., u. F. Reinecke: Zellwolle dtsch. Kunstseiden-Ztg. 5, 219, 299 (1939).
4. Davidson, G. F.: J. Textile Inst. 29, T 195 (1938).
5. Alexander, W. J., u. R. L. Mitchell: Analytic. Chem. 21, 1497 (1949).