Abstract
ZusammenfassungBlockchain verspricht, Intermediäre wie Banken überflüssig zu machen und durch dezentrale Peer-to-Peer-Netzwerke zu ersetzen. Dieser Beitrag stellt die Frage nach der Realisierbarkeit dieser Ankündigung sowie danach, welche gesellschaftlichen Implikationen damit verbunden sind. Eine historisch informierte theoretische Analyse zeigt, dass die Erzeugung von Kreditgeld durch Banken ein für kapitalistische Gesellschaften existenzieller Vorgang ist. Die Fiktion des Geldwerts bedarf ihrerseits glaubwürdiger Intermediäre, die dauerhaft in der Lage sind, die zeitliche und räumliche Stabilität des Geldes zu inszenieren. Explorative Interviews mit Akteuren im Finanzsektor in Kombination mit einer inhaltsanalytischen Auswertung von einschlägigen Blogs, White Papers und Artikeln der Wirtschaftspresse lassen vermuten, dass Blockchain Intermediäre keineswegs ausschaltet, sondern diejenigen mächtiger werden lässt, die in der Lage sind, die Technologie ihren Bedürfnissen entsprechend umzugestalten.
Funder
Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Sociology and Political Science,Social Psychology
Reference53 articles.
1. Abolafia, Mitchel Y. 2010. Narrative Construction as Sensemaking: How a Central Bank Thinks: Organization Studies. 31(3):349–367.
2. Afonso, Gara, Anna Kovner und Antoinette Schoar. 2014. Trading Partners in the Interbank Lending Market.
3. Allen, Helen, Grigoria Christodoulou und Stephen Millard. 2006. Financial Infrastructure and Corporate Governance. Bank of England.
4. Atkinson, Anthony B., und Joseph E. Stiglitz. 2015. Lectures on Public Economics. Princeton: Princeton Univers. Press.
5. Awrey, Dan. 2013. Toward a Supply-Side Theory of Financial Innovation. Journal of Comparative Economics 41:401–419.
Cited by
6 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献