Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz – Welche Rolle spielen sozioökonomische, geschlechterspezifische und migrationsbedingte Ungleichheiten?

Author:

Herold Regina,Feißt Manuel,Morawa Eva,Hondong Sinja,Rothermund Eva,Waldmann Tamara,Heming Meike,Weber Jeannette,Hander Nicole R.,Mulfinger Nadine,Kröger Christoph,Erim Yesim

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Risikofaktoren für die psychische Gesundheit sind häufig in sozioökonomischen, geschlechter- und migrationsspezifischen Ungleichheiten begründet. Diese sowie die Ausprägung der Depressivität, Ängstlichkeit und Somatisierung von Beschäftigten wurden in der vorliegenden Studie untersucht. Methoden Im Rahmen der friaa-Studie („Frühe Intervention am Arbeitsplatz“) wurden psychisch belastete Beschäftigte an 5 Standorten in Deutschland zu soziodemografischen, arbeits-, migrations- und gesundheitsbezogenen Inhalten befragt. Mittels Regressionsanalysen wurde der Zusammenhang dieser Faktoren mit Depressivität (Patient-Health-Questionnaire-9, PHQ-9), Ängstlichkeit (Generalized Anxiety Disorder-2, GAD-2) und Somatisierung (Somatic Symptom Scale-8, SSS-8) an der gesamten Stichprobe sowie bei Personen mit Migrationshintergrund (MH) untersucht. Bei Letzteren wurden zusätzlich die Akkulturation (Frankfurter Akkulturationsskala, FRAKK) und das Belastungsempfinden gegenüber Migrationsanforderungen (Demands of Immigration Scale, DIS) berücksichtigt. Ergebnisse Die 550 Beschäftigten (12 % mit MH) wiesen im Durchschnitt eine klinisch relevante Depressivität (M = 13,0, SD = 5,1) (PHQ-9 ≥ 10), Ängstlichkeit (M = 3,5, SD = 1,7) (GAD ≥ 3) sowie Somatisierung (M = 13,0, SD = 5,8) (SSS-8 ≥ 12) auf. Das weibliche Geschlecht war mit höheren Werten für Ängstlichkeit und Somatisierung assoziiert. Höheres Alter und Nachtschichtarbeit hingen mit stärkerer Somatisierung zusammen. Diskussion Die Ergebnisse bestätigen die hohe psychische Belastung der Beschäftigten in dieser Stichprobe aus Deutschland. Um deren psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten, sollten Unterstützungsmaßnahmen insbesondere für vulnerable Gruppen wie Frauen, ältere Beschäftigte und Nachtschichtarbeitende angeboten werden.

Funder

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Publisher

Springer Science and Business Media LLC

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