Author:
Klotz Kerstin Alexandra,Scheiwe Christian,Reinacher Peter,Antonio-Arce Victoria San,Schulze-Bonhage Andreas,Demerath Theo,Shah Mukesch
Abstract
ZusammenfassungDie Kallosotomie ist eine palliative Operation, die seit fast 80 Jahren bei Patienten mit therapierefraktären, bilateralen Anfällen eingesetzt wird, wenn ein resektives Verfahren nicht möglich ist. Neuere, minimal-invasive Techniken wie die MRT-gesteuerte laserinduzierte Thermokoagulation sind vermutlich vergleichbar bezüglich Outcome und Komplikationsraten, die Datenlage ist aber insgesamt noch spärlich. In vielen Fallserien war die Kallosotomie v. a. in der Reduktion von Sturzanfällen effektiv, in geringerem Ausmaß auch für epileptische Spasmen. Eine vollständige Anfallsfreiheit wird nur sehr selten erreicht. Chirurgische Komplikationen wie Blutungen oder Infektionen treten in etwa 5 % auf. Die wichtigste, jedoch sehr seltene Nebenwirkung der Kallosotomie ist ein Diskonnektionssyndrom mit Apraxie, taktiler und visueller Anomie, Neglect oder SMA(supplementär-motorisches Areal)-Syndrom. Besonders bei Kindern ist das Diskonnektionssyndrom in aller Regel transient. Ob eine anteriore oder eine komplette Kallosotomie durchgeführt wird, variiert von Zentrum zu Zentrum. Komplette Kallosotomien sind hinsichtlich der Anfallsreduktion effizienter, gehen aber mit einem höheren Risiko für Komplikationen und Nebenwirkungen einher. Eine Option ist eine zweistufige Kallosotomie, bei der zunächst eine anteriore Diskonnektion durchgeführt wird und in den Fällen ohne hinreichenden postoperativen Nutzen in einem zweiten Schritt vervollständigt wird.
Funder
Universitätsklinikum Freiburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Neurology (clinical),Pediatrics, Perinatology and Child Health
Cited by
2 articles.
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